Die erste Katze kommt ins Haus.

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kacz

Die erste Katze kommt ins Haus.

Beitrag von kacz » 1. Mai 2009, 18:22

VORAB EINMAL: Die Anschaffung eines Tieres muß gründlich überdacht werden, Zwar kann niemand von uns die nächsten 20 Jahre wirklich planen, da hilft auch keine Kartenlegerin und kein Kaffeesud lesen. Aber man kann abschätzen wieweit man sich beruflich verändern wird müssen, aus Schülern/Studenten werden Berufstätige, wie schaut es mit der Familienplanung aus usw.
Ganz grob gedacht empfehle ich eher jungen Menschen ein junges Tier, es ist nun mal meist lebhafter und lebt voraussichtlich noch 15 bis 20 Jahre. Älteren Menschen empfehle ich ein älteres Tier, diese sind meist ausgeglichener und ruhiger.
Was natürlich bei älteren Menschen zu bedenken ist: kann ich in 10 oder 15 Jahren noch ausreichend für die Katze sorgen? Wenn ich mit 65 Jahren ein Kitten aufnehme habe ich statistisch gesehen das Problem, daß ich für meine Katze unter Umständen einen verlässlichen Erben brauche. Ich spreche hier aus Erfahrung, denn unser Jungspund Tommy ist eben erst 1 ½ Jahre alt und ich mache mir eben heute schon Gedanken darüber, was in 15 Jahren mit ihm sein wird. Wäre er nicht unaufgefordert bei uns eingezogen hätte ich kein Jungtier mehr aufgenommen.

KATZEN KOSTEN GELD: Ich rede hier nicht über die Anschaffungskosten und das Futter. Katzen brauchen mindestens einmal jährlich einen Routine- Tierarztbesuch, werden auch mal krank, können sich verletzen, brauchen möglicherweise Medikamente oder Diätfutter; das alles kann einige Hundert Euros kosten!
Also wäre ein monatliches Fixeinkommen schon sehr günstig. (Es gibt für Jungtiere auch Krankenversicherungen)
Ist der derzeitige Kontostand permanent rot geschrieben und am 10. jeden Monats Kartoffel- und Nudeldiät angesagt: bitte warten, es kommen bessere Zeiten und Du tust den Tier nichts gutes, wenn Du es in ungewisse Zeiten holst.

Soweit alles geklärt? Dann kann eine Katze ins Haus, aber welche?
EIN KITTEN: bitte erst ab der 12. Lebenswoche, vorher lernt das Kitten noch viel von der Mutter, Kitten sind entzückend, haben noch keine schlechten Erfahrungen, sind aber auch unerzogen, die Pubertät kommt bestimmt, lebhaft, die Babyzeit ist nur kurz, daher vielleicht doch eine schon

ERWACHSENE KATZE: hat schon einen ausgeprägten und erkennbaren Charakter, man weiß sofort ob es eine Schmusekätzchen ist oder eher gelassener Natur, hat aber auch schon Erfahrung mit Menschen, gute und/oder schlechte.
RASSETIER: nur von einem wirklich guten Züchter, wer damit selber züchten möchte muß unbedingt genaue Informationen einholen (anderes Thema), so einfach vermehren ist nicht!

Gute Rassekatzen kosten! Oft gibt es aber auch günstigere vom Züchter, wenn das Tier schon etwas älter ist, vielleicht schon zur Zucht verwendet wurde und nun kastriert ist. Einfach beim nächsten Katzenzüchterverband nach Züchtern der gewünschten Rasse nachfragen.

VOM TIERHEIM: Damit gibst Du einem verlassenen Tier ein Zuhause. Ein gut geführtes Tierheim wird Dich vorher kontrollieren und Dir auch Informationen über das von Dir ausgesuchte Tier geben. Wenn nicht – Hände weg und weitersuchen.

DIREKT AUS PRIVATER HAND: nachfragen, warum das Tier vergeben wird und sofort zum Tierarzt bringen, auch Impfpässe können lügen.
Auch diese Tiere haben das Recht auf ein gutes Zuhause und erweisen sich oft als äußerst dankbar. Ferner bieten Privatleute in Tierecken der regionalen Zeitung Tiere aus unterschiedlichen Gründen (Tod, Scheidung, Krankheit oder auch Wohnungswechsel) an.
Gut ist immer, wenn man auch der Katze ein „Mitspracherecht“ gibt. Setz Dich in Ruhe hin und warte ob die Katze auf Dich zukommt, beobachte das Tier eine Weile, wenn Du unsicher bist vereinbare einfach eine neuen Termin und besuche Dein Wunschtier einfach öfter, bevor ihr Euch für eine ganzes Katzenleben zusammen entscheidet.

Katzen sind aber auch meistens Gesellschaftstiger: bist Du berufstätig überlege, ob Du nicht gleich zwei Tiere aufnehmen kannst.

AUS DER TIERHANDLUNG: Schau Dir den Laden wirklich gut an, wie werden dort die Tiere gehalten und wie informiert sind die Leute dort? Kaufe Dir kein Tier aus der Tierhandlung nur aus Mitleid, weil es vielleicht in einem engen Käfig sitzt und jämmerlich dreinschaut, sobald Du mit dem armen Tier den Laden verlässt sitzt die nächste Katze dort und Du förderst nur diese Haltung aus Profitgier.

Besprich mit der Familie die Anschaffung einer Katze, es müssen alle damit einverstanden sein, nicht nur vielleicht ein Kind, es ist eine Beziehung, die gut und gerne 20 Jahre hält.

FREIGÄNGER ODER WOHNUNGSKATZE?
Viele Freigänger wollen einfach nicht mehr raus, auch Wohnungskatzen können ein durchaus glückliches Leben führen.

Ist Deine Wohnsituation für einen Freigänger geschaffen, dann ist das natürlich super.
Schau Dir den Straßenverkehr genau an, was denken die Nachbarn über Katzen, wohnst Du mitten im Jagdgebiet????

Vor allem sollte das Tier vor dem ersten Freigang in der Wohnung eingelebt sein, Dich kennen, voll geimpft und sobald wie möglich kastriert sein.

WAS BRAUCHST DU FÜR EINE KATZE:

Ein Katzenklo, gerne wird eine mit Haube aber ohne Klappe verwendet.
Katzenstreu: gibt es in großer Auswahl.
Einen Futterplatz: bitte nicht neben das Katzenklo stellen (wer isst schon gerne „mit Duft“). Ein Napf fürs Wasser – Wasser ist das einzige wirklich gute Katzengetränk, Milch ist kein Ersatz – Katzenmilch kann zusätzlich angeboten werden –
und einen oder zwei fürs Futter (ich verwendet fürs Futter lieber Kunststoffteller.
Einen Kratzbaum: wird er akzeptiert schont die Katze Deine Möbel

Gute Kratzbäume erkennt man an einem Massivholzkern und verklebtem Sisalseil. Die Mindestanforderung an einen Kratzbaum sollten sein: eine stabile Bodenplatte (ca. 50 x 50 x 4 cm) einen Stamm von ca. 75 cm Höhe und eine darauf befindliche Liegeplatte. Gut verarbeitete Sisalseilstämme erkennt man daran, dass das Sisalseil nicht auf dem Stamm rutscht und es nicht mit Nägeln oder Klammern befestigt ist, an denen sich die Katze verletzen könnte. Bitte schauen Sie hierzu auf unsere Seite Kratzbäume, Modell Tommy.
Ein Transportbox ist unerlässlich für TA-Besuche

Zuhause angekommen sollten Sie die Katze erst einmal in Ruhe ihre neue Umgebung mit allen Flucht- und Versteckmöglichkeiten erkunden lassen und andere Haustiere und Kleinkinder auf Distanz halten.

Bitte Fenster, Balkon sichern, giftige Topfpflanzen entfernen.
Katzen müssen regelmäßig geimpft und entwurmt werden und sollten einen Chip haben.

Sobald sich das Tier eingelebt hat bitte dem nächsten Tierarzt vorstellen und Impfungen, entwurmen usw. mit ihm besprechen.

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