Mein Name ist Muffy!

Neben den Katzen sind hier natürlich auch alle eure anderen tierischen Mitbewohner willkommen!
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miezundco

Mein Name ist Muffy!

Beitrag von miezundco » 18. Nov 2008, 21:35

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Ich bin eine reinrassige Maine-Coon, geboren in einer Hobbyzucht in NRW. Meine Mama lebte in einer kleinen Gruppe von Tieren, die ihrer Besitzerin anfangs unheimlich viel Spaß gemacht hat. Kleine Kitten kamen, wurden wieder verkauft, brachten Geld, niedliche Katzenbabies sind ja auch so süß....
Ich habe 5 Geschwister und meine Mama ist die beste Mama der Welt! Sie hilft uns in allen Lebenslagen und möchte, dass wir große und starke Katzen werden.
Irgendwann begann Mama schwächer zu werden. Sie kränkelte und bekam Durchfall. Anzumerken sei hierbei, dass Katzen keinerlei Schwäche zeigen und bis aufs Blut für ihre Babies da sind. Mama kümmerte sich rührend um mich und meine Geschwister. Leider steckte meine Mama uns mit dem Verursacher des Durchfalls an. Giardien kennen keine Freunde und keine Verwandten. Ich und meine Geschwister bekamen auch diesen Durchfall. Unser Bauch tat uns weh, die Nieren und die Leber. Es tat uns unendlich leid, es nicht mehr ins Katzenklo zu schaffen. Es lief einfach aus uns heraus. Mama tat alles, um uns stubenrein zu bekommen. Immerhin ist das ja auch ein Anspruch, den wir Katzen an uns selbst stellen. Aber bei den Versuchen, uns das Klo zu zeigen...
Mama brach zusammen und machte einfach unter sich. Heute weiß ich, dass ein paar Tabletten uns alle wieder gesund gemacht hätten, aber scheinbar waren wir, meine Mama, meine Geschwister und ich, nicht wert für diese Investition beim Tierarzt . Meine Besitzerin verbannte uns alle auf den Balkon. Schließlich sauten wir ihr ja die Bude ein und es drohte ein Übergriff dieser Giardien auf den Rest des Rudels. Es war tiefer Winter, kalt und schneereich wie lange nicht mehr. Wir versuchten, uns gegenseitig warm zu halten. Unser Futter gefror in der Kälte. Wasser gab es nicht. Und anstatt eines Katzenklos hatten wir mittlerweile nur noch die Stelle, an der wir lagen. Niemand konnte sich mehr bewegen. Mama starb zuerst! Einst war sie die Quelle der Wärme und des Lebens, es gab dort Streicheleinheiten, Milch und Wärme. Nun war Mama kalt! Ich wollte mit ihr sterben, denn ohne meine Mama wollte ich nicht sein. Sie hätte uns noch so viel zeigen sollen. Dann starben mein Geschwister. Ausgezehrt, innerlich zerstört, erfroren, verhungert...
Wer von euch Menschen möchte zusehen, wenn sein Bruder, seine Schwester oder seine Mama stirbt.

Soll ich jetzt glücklich sein, bis hierher überlebt zu haben???

Jemand hat von unserem Elend erfahren und findet mich inmitten meiner toten Familie! Ich wollte stärker sein als all das, viel stärker. Ich wollte überleben und meiner Mama ein Vorbild sein. Ich wollte nicht, dass ihr Antlitz verlischt! Meine Mama war die beste Mama der Welt. Als man mich endlich zwischen meiner toten Familie fand, war ich zerfressen von Giardien, man versuchte mich zu retten. Aber schon am Tag meiner Rettung war klar, dass ich diese Schmerzen nicht verdient hatte.

Nachtrag:

Ich bin wieder glücklich! Ich bin wieder bei meiner Mama und bei meinen Geschwistern. Und meine Mama sorgt für uns, damit wir uns im Katzenhimmel zurechtfinden. Wir wären gerne bei Euch Lebenden geblieben, doch leider waren die Tabletten zu teuer...
Muffy!

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Leocat
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Beitrag von Leocat » 18. Nov 2008, 21:45

Oh mein Gott BildBildBild

Das ist ja der Horror!


Liebe Muffy,
ich schäme mich für meine Artgenossen!!!!!
Wir sind nicht alle so grausam wie diese "Menschen", bei denen ihr keine Chance hattet!

Ich hoffe, Euch geht es gut dort im Regenbogenland Bild
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Beitrag von Hyrican1411 » 18. Nov 2008, 21:52

oh mein Gott.
Die Geschichte liest sich anfangs so schön und doch ahnt man das ein furchtbares Ende naht.
Manches versteh ich einfach nicht!
_________________
alex mit 16samtigen pfoten
sowie 4 großen quadratlatschen.
Seelenhunde
hat sie jemand genannt.
Jene Hunde, die es nur einmal im Leben gibt,
die man begleiten darf und die einen auf neue Wege führen.
Sie sind wie ein Schatten und wie die Luft zum Atmen.
(Verfasser unbekannt)

Hexenküche

Beitrag von Hexenküche » 18. Nov 2008, 22:12

Ich bin total entsetzt. ich weiß ja wie grausam, herzlos Menschen sein können aber doch trifft mich die Geschichte von Muffin ganz ganz arg.
Ich schäme mich zu Gattung Mensch zu gehören...

miezundco

Beitrag von miezundco » 18. Nov 2008, 22:19

Huhu zusammen,
mich hat das auch sehr betroffen gemacht, ich war bei der Räumung dabei und ich war auch die jenige in dessen Armen Muffy gestorben ist.
Wir haben da angefangen als Pflegestelle zu arbeiten und Muffy war eine Maus die mich sehr tief im Herzen berührt hat.

Leider hat sie es nicht geschafft und leider kamen wir viel zuspät. Ein kleiner Trost ist das die Dame die sich Züchterin nennt Ihr Fett wegbekommen hat. Nur war das ein kleiner Trost.

Ich habe Muffy versprochen das ich weiterhin so arme Mäuse bei mir aufnehme und mein bestes geben werde um ihnen zuhelfen.
Danach kam dann Pinci zu uns!

Um die Geschichte von Muffy zu verarbeiten habe ich diese Geschichte geschrieben und es ging mir danach nicht wirklich besser, aber es war ein Anfang zu dem was wir heute sind. Eine Pflegestelle mehr die sich für so arme Würmchen einsetzt.

LG
Tanja

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Leocat
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Beitrag von Leocat » 18. Nov 2008, 22:23

Die Geschichte geht wirklich an`s Herz Tanja!!!!

Hast Du sie schon mal wo veröffentlicht?
Würde ich klasse finden!
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miezundco

Beitrag von miezundco » 18. Nov 2008, 22:24

Ja, die Geschichte steht in mehreren Foren und natürlich auch bei uns!

Ich finde es sehr wichtig das man auf so Umstände hinweist, denn die Menschen laufen heute leider viel zu oft mit geschlossenen Augen durch die Welt. Sicher nicht alle, aber leider noch zuviele (jedenfalls in meinen Augen)!

LG
Tanja

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