Leukose

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Alphabet
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Leukose

Beitrag von Alphabet » 12. Nov 2008, 10:19

Leukose (Felines Leukose/Leukämie Virus, FeLV)

Die Leukose der Katze ist eine Infektionskrankheit, die eine Veränderung des Blutbildes bewirkt. Bei den Leukose-Viren handelt es sich um sog. Retroviren, die ihr eigenes Erbgut in DNS „umschreiben“ können. Somit können die Viren in die körpereigenen Zellen eindringend und sich dort vermehren.

FeLV wird über Körperflüssigkeiten (Tränenflüssigkeit, Speichel, Blut) und teils auch über Exkremente per Tröpfcheninfektion übertragen. Bei Kitten ist auch eine Ansteckung über die Plazenta im Mutterleib oder über die Muttermilch nach der Geburt möglich. Besonders gefährdet für eine Infektion sind Katzen mit schwachem Immunsystem wie Jungtiere bis 3 Jahre, chronisch kranke, geschwächte oder alte Tiere. Bei Kontakt mit dem Virus ist eine Ansteckung allerdings nicht zwingend. Viele (gesunde) Katzen bekämpfen und vernichten das Virus schon bevor er in die Blutbahn übergeht. Selbst nach der Infektion können Monate oder gar Jahre vergehen, bis die Krankheit ausbricht.

Außerhalb der Katze bleibt der Erreger nur kurz gefährlich. Er trocknet leicht aus und reagiert auch auf Wärme sehr empfindlich. Desinfektionsmittel sollen die Viren auch abtöten.

Sollte eine Katze positiv getestet sein, muss sie dringend (sofern vorhanden) von gesunden Tieren separiert werden, um diese nicht auch zu infizieren!!!

Für die FeLV-Infektion gibt es bisher keine Heilung! Die Komplementärmedizin kennt diverse Ansätze um das Immunsystem bei der Bekämpfung des Virus (in frühen Stadien) zu unterstützen. Befragt hierzu bitte einen Tierheilpraktiker.

Verlauf

FeLV verläuft in vier Phasen, die folgendermaßen aussehen:

1. Nach der Ansteckung kommt es zu einer vorübergehenden Infektion. Die Viren vermehren sich im Lymphgewebe (des Maules, da die Aufnahme oral erfolgt). Von dort aus gehen sie ins Knochenmark über und von dort aus ins Blut. Es kommt zu einer Virämie. Im Blut werden dann große Mengen Viren produziert und das Tier wird zum Ausscheider. Eine Bekämpfung und Abtötung des Virus durch das körpereigene Immunsystem ist jederzeit möglich.

2. Daraufhin kommt es zu einer „transitorischen Virämie“. Das Virus verbleibt im Blut bis zu 15 Wochen (manchmal auch länger) und wird weiterhin ausgeschieden. Auch hier ist eine Abtötung der Viren noch möglich. Dies gelingt jedoch in dieser Phase leider den wenigsten Tieren. In dieser Phase entwickeln sich die typischen Krankheitsbilder der Erkrankung, viele Tiere versterben bereits in dieser Phase.

3. Hat die Katze die transitorische Virämie überlebt, zieht sich das Virus vorerst aus dem Blut zurück. Die Katze bleibt latent infiziert, das Virus ist im Knochenmark zu finden. Es vermehrt sich nicht mehr. Ein erneuter Ausbruch ist jedoch jederzeit möglich, beispielsweise durch Stress, Krankheiten o.ä.

4. In der vierten Phase wird die Katze wieder virämisch und zum Dauerausscheider. Diese letzte Phase führt dann über kurz oder lang zum Tod der Katze.

Symptome

Folgende Symptome treten bei einer FeLV-Infektion häufig auf. Bemerkt ihr diese an eurer Katze, so solltet ihr einen Tierarzt aufsuchen und u.a. einen FeLV-Test machen lassen.
- Anämie
- therapie-resistenter Katzenschnupfen
- Darmerkrankungen (Entzündungen, Durchfall, Verstopfung)
- chronische Zahnfleischentzündung
- Appetitlosigkeit, Abmagerung, Muskelschwund
- Lymphknotenschwellungen
- Gelbsucht
- Toxoplasmose
- Tumore

Diagnose

FeLV kann durch zwei Tests nachgewiesen werden:

Der ELISA-Schnelltest weist das Viruseiweiß im Serum oder im Speichel (wobei dies sehr ungenau ist) nach. Allerdings kann dieser Test nur funktionieren, wenn die Katze sich nicht in der dritten Phase der Infektion befindet. In dieser Phase sind ja bekanntlich keine Viren im Blut zu finden und die Katze scheidet diese auch nicht aus.

Der sog. IFA-Test hingegen kann die erste Phase nicht entdecken. Er kann das Eiweiß erst in Blutzellen nachweisen, wenn die Infektion von der Katze nicht mehr bekämpft werden kann.

Hieraus folgt auch, dass Tests falsch negativ sein können! Eine Knochenmarkspunktion kann durchgeführt werden, um ein sicheres Ergebnis zu bekommen. Diese ist jedoch sehr aufwendig.

Impfung

Gegen FeLV stehen seit vielen Jahren Impfstoffe zur Verfügung. Diese sind genauso sicher, wie die Impfungen für andere Katzenkrankheiten auch. Hierbei wird ebenfalls mit 8 Wochen zum ersten Mal geimpft, mit 12 Wochen „geboostert“ – also eine zweite Impfung durchgeführt – und danach wird jährlich geimpft.

Quellen:
http://www.dr-von-rhein.de/Gesundheit/FeLV/felv.html
http://www.tierklinik.de/medizin.php?content=00170
http://rassekatzen-stuttgart.de/html/le ... felv_.html
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Und wenn man uns die Flügel bricht, fliegen wir eben weiter - auf einem Besen.
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